Homöopathie


Homöopathie, was ist das?

Die homöopathische Heilmethode ist das Lebenswerk des deutschen Arztes Christian Friedrich Samuel Hahnemann. Hahnemann wurde 1755 in Meißen als drittes Kind eines Porzellanmalers geboren. Unzufrieden mit der damals betriebenen Medizin, beschäftigte er sich schon als junger Arzt mit der Frage, wie Krankheiten entstehen und wie sie sanft und dauerhaft geheilt werden können. Erstmals erregte er in der medizinischen Fachwelt Aufsehen, weil es ihm gelang, die Syphilis mit einer stark verdünnten, wasserlöslichen Quecksilberverbindung erfolgreich zu behandeln. Die Quecksilberverbindung, so erklärte er die Heilwirkung, rufe im Organismus einen der Syphilis ähnlichen, jedoch stärkeren Reiz hervor, welcher die Syphilis verdränge und auslösche.
Später machte er einen Selbstversuch mit Chinarinde, die bei Malaria eingesetzt wurde. Er nahm zweimal täglich eine geringe Menge ein und beobachtete darauf die typischen Erscheinungen von Wechselfieber an sich selbst, die abklangen, sobald er das Mittel absetzte, und wieder erschienen, wenn er das Mittel wieder einnahm. Damit bestätigte er seine Hypothese, dass eine Krankheit nur durch einen stärkeren, ähnlichen Reiz ausgelöscht werden kann, durch ein Arzneimittel, das ähnliche Symptome erzeugt.
Homöopathie ist eine Therapie, die mit verdünnten und verschüttelten = potenzierten Medikamenten nach klaren Regeln durchgeführt wird. Sie bietet die Möglichkeit, den Patienten individuell, ganzheitlich und unschädlich zu behandeln.

Es gibt drei Säulen der Homöopathie:
  1. Die Simile-Regel
  2. Die Arzneimittelprüfung am Gesunden
  3. Die homöopathische Anamnese

1. Die Simile-Regel
"Similia similibus curentur" - "Ähnliches möge ähnliches heilen", ist der erste und wichtigste Grundsatz der Homöopathie.
Chinarinde ist bei der Malariakrankheit eben gerade deshalb wirksam. Weil sie in der Lage ist, beim gesunden Menschen eine "Kunstkrankheit" mit malariaähnlichen Symptomen zu erzeugen!
Der Schuljunge, der seine vor Kälte erfrorene Hände mit Schnee einreibt, der Koch, der seine verbrühte Hand für einen kurzen Moment über die heiße Herdplatte hält - beide verhalten sich nach homöopathischen Grundsätzen. Durch einen kräftigen, gleichgerichteten Reiz, Kälte auf Kälte, Hitze auf Hitze, wird ein schneller und dauerhafter Heilungsprozess einsetzen.
Ein weiteres bekanntes Beispiel ist das folgende. Sie kennen alle die Symptome, die Sie beim Zwiebelschneiden entwickeln: Die Nase fängt an zu laufen, das Sekret ist scharf und wund machend, die Augen sondern ein mildes Sekret ab. Hier haben Sie das Bild einer Kunstkrankheit. Bei einem Schnupfen mit ähnlichen Erscheinungen kann man Allium cepa, die Küchenzwiebel homöopathisch aufbereitet mit Erfolg einnehmen. Die Erkenntnisse von Hahnemann waren zu seiner Zeit revolutionär, da die Wirkungsweise der damals wie heute vorherrschenden Allopathie auf einem grundlegend andren Prinzip beruht. Gemäß dem allopathischen Prinzip (griech. allon = anderes, fremd) wird ein dem Symptom entgegen gesetzter Reiz gesetzt und somit Hitze durch Kälte bzw. Kälte durch Hitze behandelt.
Die natürliche Therapie fordert die Mithilfe des Organismus in Form von Reaktion und Regulation, sowie der Abwehr krankmachender Keime. Heilung ist somit immer Selbstheilung im Sinne einer Eigentätigkeit.
Hier stößt die Homöopathie an ihre Grenzen: Sie kann nur dort wirken, wo der Organismus noch in der Lage ist, auf diesen Reiz zu antworten.

2. Arzneimittelprüfung am Gesunden
Hahnemann selber prüfte ca. 100 Arzneistoffe an sich selbst, später bezog er seine Schüler in diese Prüfungen mit ein. Nachdem sie die Arzneimittel eingenommen hatten, grundsätzlich in homöopathischen, nicht-toxischen Dosen, hielten sie jedes einzelne Symptom, dass sie bei sich entdeckten, genau fest. Durch diese Prüfungen konnten sie am eigenen Leib erfahren, dass nicht nur körperliche, sondern auch seelische und geistige Symptome hervorgerufen werden können.
Beispielsweise verursachte Coffea arabica, die ungeröstete Kaffeebohne, eine sehr starke, allgemein erhöhte Empfindlichkeit. Alle Sinne wurden schärfer, und die Prüfer bemerkten an sich eine ungewöhnliche geistige und körperliche Leistungsfähigkeit - ein Zustand, den man vielleicht als angenehme Seite der Prüfung bezeichnen könnte. Zugleich traten aber starke Kopf- und Nervenschmerzen auf, die Prüfer registrierten eine Überempfindlichkeit auf Freud und Leid und fanden nicht mehr den erlösenden Schlaf.
Wer diese Symptome zeigt, obwohl er keinen Kaffee trinkt, wird nach dem Heilungsgesetz similia similibus durch eine Gabe des homöopathischen Arzneimittels Coffea - und wer an sich diese Symptome beobachtet, gerade weil er viel Kaffee trinkt, braucht ganz einfach nur mit dem Kaffeetrinken aufzuhören.
Bis heute sind rund zweitausend Substanzen im "Menschenversuch" geprüft worden, aus der Pflanzenwelt, dem Tierreich oder auch aus dem bereich der anorganischen und organischen Verbindungen.

3. Die homöopatische Anamnese
  • Ätiologie oder Causa, also die Ursache
  • Ort
  • Empfindung
  • Modalitäten

  • Als Causa in der Schulmedizin gelten z.B. Bakterien, Viren, Gifte usw., wobei heute auch seelische Ursachen in die Überlegungen einbezogen werden. In der Homöopathie werden schon seit 200 Jahren Schreck, Schock, Kummer, Kränkung u. a. als Ätiologie in die Anamnese mit einbezogen. Auch Witterungsbedingungen, Nahrungsmittel gehören z.B. zu ursächlichen Krankheitsauslösern.
  • Der Ort: Wie in der Schulmedizin, werden hier bestimmte lokale Symptome erfasst, z.B. Krämpfe im Oberbauch können vom Magen oder von der Galle ausgelöst werden. In der Homöopathie ist außerdem die Seitenbeziehung wichtig, da es Arzneimittel gibt, die überwiegend rechtsseitig oder linksseitig wirken.
  • Die Empfindung ist eine Domäne der Homöopathie. Schmerz ist nicht gleich Schmerz, hier kommt es auf die subjektive Empfindung an, um die Mittelwahl zu erleichtern. Es gibt viele Schmerzarten, wie stechend, brennend, bohrend, plötzlich kommend, langsam fallend usw. Nach diesen Angaben richtet sich die Mittelwahl.
    Die Empfindungen können vom Patienten sowohl als Lokalsymptome, oder auch als Allgemeinsymptome ausgedrückt werden. Schmerzsymptome z. B. sind zumeist lokalisiert, während die Aussage: "ich neige dazu, mich bei Zugluft zu erkälten" als Allgemeinsymptom angesehen werden muss.
  • Die Modalitäten sind zur Arzneifindung außerordentlich wichtig. Eine Modalität Kennzeichnet die Art und Weise, wie sich ein Symptom durch Zeit, Lage oder Umstände verbessert oder verschlimmert. Man unterscheidet Zeitmodalitäten (besser morgens usw.); thermische Modalitäten (Wärme, Kälte) und Bewegungsmodalitäten (besser in Ruhe oder Bewegung).

Manche Mittel lassen sich gesichert nur durch hinzuziehen der Modalitäten herausfinden. Es gibt aber auch so genannte "Bewährte Indikationen". Der Grundgedanke der "Bewährten Indikationen" ist, dass sich eine Gruppe von homöopathischen Mitteln bei einigen Krankheiten bewährt haben und das sind gar nicht wenige. Möchten Sie eigene Erfahrungen mit homöopathischen Mitteln machen, kommen Sie zu uns und lassen Sie sich beraten.




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